One way or another

Dieses Buch ist perfekt für dich geeignet, wenn:
… du eine nicht perfekte Hauptcharakterin liebst.
… du ein Buch für den Sommer suchst.
… du eine etwas andere Young-Adult-Story suchst.

Inhalt:

Paige ist 17 Jahre alt, geht in die 12. Klasse und träumt davon, die Welt zu bereisen. Ihr bester Freund Fitz ist DER feste Freund mit einer romantischen Ader, den jeder haben möchte. Auch Paige, nur weiß das niemand, denn das würde nur ihre Freundschaft zerstören. In den Weihnachtsferien wird sie nun vor die Wahl gestellt: Entweder fährt sie mit Fitz auf eine verschneite Berghütte oder sie fährt mit ihrer Mutter in ihre Traumstadt New York. Da Paige, aber eine panische Angst vor Entscheidungen hat, kann sie sich nicht entscheiden. Doch dann fällt sie auf den Kopf und durchlebt beide Möglichkeiten…

Meine Meinung:

Ich hatte selten so eine gespaltene Meinung, wie zu diesem Buch. Auf der einen Seite fand ich es langweilig und nervig und auf der anderen ganz unterhaltsam.
Als Erstens spreche ich nun über die Grundgeschichte / -idee. Diese fand ich nämlich grandios, denn sie ist etwas ganz anderes als das gewöhnliche New-Adult-Schema. So nun sind aber die Idee und die Umsetzung immer zwei Paar Schuhe. Der Schreibstil von Kara McDowell war sehr flüssig und angenehm zu lesen, aber er hat die Gefühle von Paige nicht authentisch ausdrücken können. Es fällt mir hier sehr schwer, dies zu schreiben, denn Angststörung ist ein Thema, das in unserer Gesellschaft immer noch sehr unakzeptiert i, als „ein bisschen verrückt“ und „als eine Übertreibung“. Es kommt immer wieder vor, dass psychische Störungen/ Krankheiten, als „harmlos“ und „Einbildung“ abgetan werden, dies ist aber keinesfalls der Fall, denn oftmals können Betroffene gar nichts dafür. Deswegen möchte ich an dieser Stelle hinzufüge, dass ich psychische Probleme nicht als „unwichtig“ abtue, sondern in diesem Fall nicht Angststörungen an sich als Thema bemängele, es geht eher darum, dass mir die Vorgehensweise an dieses heikle Thema in „One way or another“ (OWOA) nicht gefallen hat. Also bitte versteht, dass meine Meinung zu psychischen Problemen NICHTS mit meiner Meinung zu diesem Buch zu tun hat.

In OWOA hat mir vor allem Paige, oder besser gesagt, ihre Umsetzung nicht gefallen. Mit ihren 17 Jahren war sie viel zu naiv und hatte eher Gedanken und ein Verständnis von Dingen, wie eine 13-jährige. Außerdem habe ich, so sehr ich mich auch bemüht habe, einfach keine Verbindung mit ihr aufbauen können. Sie hat sich nur ausschließlich um sich gekümmert und ist noch nicht mal auf die Idee gekommen, dass Andere auch Probleme haben könnten. Mir ist durchaus bewusst, dass sie die Hauptcharakterin ist und es deswegen, viel um sie gehen MUSS. Dass ist aber noch lange kein Grund, die anderen Personen, wie Fitz (der auch eine Hauptperson abgibt) oder ihrer Mutter, so wenig Charakter zu schenken und auch so wenig Gefühle. Ein Beispiel (ohne zu Spoilern) ist: als Fitz und Paige sich einmal streiten, kommt es so rüber als ob dies nur Paige erschüttert. Fitz hingegen, scheint das alles kalt zu lassen und er zeigt keinerlei Gefühle. Dies passiert oft in New- Adult-Romane, aber es wird meist am Ende erklärt, etc. Auch diesmal in OWOA: Fehlanzeige, keine Auflösung. Und um nochmal auf ihre Angststörungen zurück zu kommen, die ist mir persönlich nur kurz und nicht emotional ergreifend dargestellt.

Ein weiterer Kritikpunkt meinerseits, sind die Spannungsbögen. Wenn es gerade spannend wurde und ich endlich ein bisschen Freude an der Geschichte gefunden habe, hat die Autorin es irgendwie geschafft, in der Story eine 180 Grad Wendung zu machen und somit die Spannung von 100, in nur einem Satz, auf 0 rasant zu senken. Denn sobald die Geschichte Fahrt aufgenommen hat und frischer Wind das ganze aufgepeppt hat, kam Paige und hat es mir ihrer naiven und dermaßen nervigen Art geschafft, die Story anzuhalten und mich in den Wahnsinn zu treiben. Auch hier wieder ein Beispiel: Paige läuft alleine durch New York, bekommt Panik und befragt ihre App namens Magic 8, welcher man Fragen stellen kann und diese sagt dann „nein“, „ja“ oder „vielleicht“, nach dem Weg. Und das sieht so aus: Sie steht an einer Kreuzung und dann fragt sie Magic 8 „Soll ich links gehen?“. Diese antwortet, dann und sie folgt dieser App blind. Als sie sich dann verwirrt, wundert sie sich, wie das denn passiert ist. Bei allem Respekt, aber dieses Verhalten ähnelt eher einer 10-jährigen, die noch nichts von der Welt verstanden hat. Noch eine andere Sache ist, dass dies sich ja einmal zutragen kann, aber in manchen bzw. in den meisten Büchern entwickeln sich die Charaktere, wie es auch echte Menschen tun. Doch Paige verändert sich nicht. Das ganze Buch über hat sie so gut wie Null Entwicklung und unternimmt zwar viele prägende Ausflüge, aber sie nimmt von diesen NICHTS mit. Das hat mich sehr geärgert, denn die Geschichte und auch Paige haben so viel Potential zu einem mitreißendem Buch, doch leider, leider wurde dies nicht genutzt.

Zum Schluss komme ich noch zu einer positiven Sache: Die Gestaltung des Buches. Das Cover ist wunderschön und auch die Seiten, in denen ein neues Kapitel beginnt sind immer mit einer Zeichnung verziert. Daran merkt man wirklich, dass diese mit sehr viel Liebe gestaltet wurde.

Fazit:

Es kommt jetzt sicherlich so rüber, als wäre OWOA, dass schlechteste Buch das ich jemals gelesen habe. Das stimmt aber NICHT. Denn obwohl ich viele Kritikpunkte hatte, hat es mir als Lesesnack gefallen und konnte mich, wenn auch nur mäßig und nicht durchgehend, relativ gut unterhalten.

Informationen zum Buch:

Titel: One way or another
Autorin: Kara McDowell
Erscheinungsdatum: 16. Juni 2021
Herausgeber: Loewe Verlag
Broschiert: 400 Seiten
Lesealter: 14 Jahre und älter
Genre: Young Adult
ISBN: 978-3–7432-1011-0

Für zwischendurch

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